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Jan 18, 2024

Xiaomi Electric Scooter 4 Pro im Test: Hält der Top-Scooter, was er verspricht?

Xiaomi listet in seinem Shop vier verschiedene E-Scooter-Modelle (ausgenommen etwaige Sondereditionen): Der Mi Electric Scooter 1S mit bis zu 30 km (~19 mi) Reichweite, 20 km/h (~12 mph) Höchstgeschwindigkeit, 12,5 kg ( ca. 28 lb) Gewicht und einem Preis von ca. 470 Euro (~$512), der Mi Electric Scooter Pro 2 mit bis zu 45 km Reichweite (~28 mi), 20 km/h (~12 mph) Höchstgeschwindigkeit, 14,2 kg ( ca. 31 lb) Gewicht und einem Preis von ca. 580 Euro, sowie der Mi Electric Scooter 3 mit ca. 30 km Reichweite, 25 km/h max. (~15 mph) Geschwindigkeit und einem Gewicht von 13 kg (~29 lb) zum Preis von 530 Euro (~$577), dessen Test wir in Kürze veröffentlichen werden.

Der Electric Scooter 4 Pro übertrifft seine Geschwistermodelle bereits in seinen Spezifikationen deutlich: bis zu 55 km Reichweite, 25 km/h Höchstgeschwindigkeit, bis zu 700 W Maximalleistung mit ein Gesamtgewicht von stattlichen 17,4 Kilogramm. Das Mehr an Leistung, Reichweite und Ausstattung lässt sich Xiaomi mit einem Preis von rund 750 Euro gut bezahlen.

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Im Karton, in dem der Electric Scooter 4 Pro geliefert wird, liegt beim Öffnen auf der Innenseite eine gedruckte Kurzanleitung bereit, mit der der Scooter im Handumdrehen einsatzbereit ist. Auspacken, zusammengeklappten Vertikallenker hochklappen und einrasten lassen, Lenker aufsetzen und mit vier Schrauben fixieren. Ein Inbusschlüssel mit ergonomischem Griff ist im Lieferumfang enthalten und zum Öffnen der Box sind außer einem Messer keine Werkzeuge erforderlich. Es gibt auch ein umfangreiches Handbuch in mehreren Sprachen, das aber nicht wirklich benötigt wird. Übrigens können Sie direkt nach dem Auspacken losfahren, die verbauten Li-Ion-Akkus sind bereits vorgeladen!

Wie bei den meisten E-Scootern üblich, ist der Akku auch beim Xiaomi 4 Pro fest verbaut und kann nicht entnommen werden. Das bedeutet, dass der gesamte Roller zu einer Ladestation transportiert werden muss. Bei einem Gesamtgewicht von 17,4 Kilogramm könnte bereits eine zu überwindende Treppe zur Herausforderung werden. Das Ladegerät wiegt rund 400 Gramm, hat eine Kabellänge von rund 3 Metern und kann somit bei Bedarf mitgenommen werden.

Der klappbare Vertikallenker lässt sich mit einem Gurt am Hinterrad befestigen und kann so als Tragegriff genutzt werden. Der Vorgang dauert nur wenige Sekunden, der Verriegelungsmechanismus am Lenker macht einen sehr soliden und sicheren Eindruck und ist einfach zu bedienen. Zusammengeklappt kann der Roller über Hindernisse getragen und im Kofferraum verstaut werden. Der Roller ist etwas kompakter als beispielsweise der getestete Eleglide Coozy.

Beim Baumaterial des Scooter 4 Pro dominiert Aluminium. Der Roller verfügt über das typische Aluminiumrohr-Design der Xiaomi-Linie, wodurch er leichter und agiler wirkt, als er tatsächlich ist. Die Stabilität lässt keine Wünsche offen und auch die Verarbeitung ist auf hohem Niveau. Innerhalb der Xiaomi-Familie sticht das Pro 4 mit einer Zuladung von bis zu 120 kg hervor. Farblich ist der gesamte Roller in einem Schwarz-Grau-Ton gehalten. Akzente werden durch das rot ummantelte Bremskabel, die rote Abdeckung der Ladebuchse und die auffälligen roten Ringe in den Reifen gesetzt.

Das hohe Gewicht des Rollers ist vor allem auf den großen verbauten Akku zurückzuführen. Im Vergleich zu Modellen mit ähnlicher Kapazität oder Reichweite, wie dem Eleglide Coozy, ist er sogar minimal leichter. Die Maße des Rollers betragen 120 cm Länge, 124 cm Höhe und der Lenker eine Breite von 49 Zentimetern (~3,7 x 4,0 x 1,6 Fuß). Das Trittbrett misst etwa 15 x 50 cm und ermöglicht eine gerade noch parallele Fußstellung in Fahrtrichtung, wenn auch nicht ganz so komfortabel wie bei unserem Vergleichsgerät, dem Eleglide Coozy. Vom Trittbrett aus gesehen liegt der Lenker auf einer Höhe von 102 cm.

Gesteuert wird der Xiaomi Scooter 4 Pro über einen zentralen Bedienknopf unter dem kleinen Display in der Mitte des Lenkers. Hier kann der Roller ein- und ausgeschaltet, der Fahrmodus ausgewählt und das Licht aktiviert oder deaktiviert werden. Das Display zeigt die Geschwindigkeit an, nicht jedoch die gefahrenen Kilometer. Die Anzeige der Reichweite erfolgt über eine schematisch dargestellte Batteriezelle mit 5 Segmenten, die jeweils 20 Prozent entsprechen.

Der Xiaomi Scooter verfügt über einen LED-Frontscheinwerfer, ein LED-Rück- bzw. Bremslicht (rot blinkend), Reflektoren an den Seiten im hinteren Bereich und einen zusätzlichen, nach vorne gerichteten Reflektor (weiß) über dem Vorderrad. Ein entsprechendes Symbol auf dem Display informiert den Fahrer über die Aktivierung des Lichts. Leider verfügt der Scooter 4 Pro nicht über einen Blinker, sodass ein Richtungswechsel eventuell mit den Armen angezeigt werden muss, was Übung erfordert, da ein E-Scooter nur sehr schwer mit einer Hand zu fahren ist.

Der LED-Frontscheinwerfer sorgt für einen hellen Lichtkegel, der den Bereich von 3 bis etwa 17 Metern (~10 bis 56 Fuß) vor dem Roller gut ausleuchtet. Das bedeutet, dass das Fahren im Dunkeln an sich gut funktioniert, allerdings gibt es eine „tote Zone“ zwischen dem Roller und dem beginnenden Lichtkegel. Es besteht die Gefahr, kleine Hindernisse direkt vor dem E-Scooter zu übersehen und dadurch aus dem Gleichgewicht zu geraten.

Um weitere Einstellungen vorzunehmen oder Informationen auszulesen, muss die Xiaomi Home App installiert und der Roller mit dem Smartphone gekoppelt werden. Dieser Vorgang war bei unserem Testgerät etwas mühsam, da es noch einem anderen Konto zugeordnet war und erst entfernt werden musste. Bei einem Neugerät sollte das kein Problem sein, bei gebrauchten Modellen ist jedoch Vorsicht geboten. Nachdem der Roller wieder „entsperrt“ wurde, ging der Pairing-Vorgang schnell vonstatten und der QR-Code auf dem Roller selbst war hilfreich.

Die verbleibende Reichweite in Kilometern und der Batteriestatus in Prozent können nun in der Xiaomi Home App ausgelesen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Motor zu sperren und den Roller vor unbefugter Benutzung zu schützen. Dabei handelt es sich natürlich nicht um einen physischen Schutz, denn der E-Scooter könnte dennoch weggetragen oder geschoben werden, auch wenn der Roller im letzteren Fall verzweifelt um Hilfe in Form leiser Piepgeräusche ruft. Es empfiehlt sich daher, ein altmodisches Fahrradschloss mitzuführen.

Unter den weiteren Menüpunkten lässt sich das Rücklicht auf „immer an“ stellen, die Geschwindigkeitsregelung, also der Tempomat, aktivieren oder deaktivieren sowie zusätzliche Informationen zu Reichweite und Akku abrufen. Auch der Grad der Energierückgewinnung/Rekuperation bzw. der elektronischen Bremswirkung ist in drei Stufen wählbar. Eine Option zur Deaktivierung des Kickstarts, wie sie beispielsweise das Eleglide Coozy bietet, vermissen wir (Achtung, im jeweiligen Land möglicherweise nicht zulässig) . Auch eine Einstellmöglichkeit für den Tempomaten wäre hilfreich gewesen, da dieser teilweise etwas knifflig in der Handhabung war. Mehr dazu später.

Abhängig vom gewählten Fahrmodus, insbesondere aber im Sportmodus, macht sich die Leistung des Xiaomi Electric Scooter 4 Pro sofort bemerkbar, wenn der Geschwindigkeitsregler zum ersten Mal gedrückt wird. Er beschleunigt spürbar schnell, was erfahrenen Rollerfahrern ein Lächeln ins Gesicht zaubert, während Neueinsteiger von der Agilität überrascht sein dürften.

Xiaomi verspricht viel Technik bei den Reifen. Zum Einsatz kommen schlauchlose 10-Zoll-Luftreifen, die dank „DuraGel“-Konstruktion besonders stoßdämpfende Eigenschaften haben und zudem selbstdichtend sein sollen. Das verspricht zumindest die Produktseite von Xiaomi. Im Praxistest erleben wir den von Reifen dieser Größe erwarteten Fahrkomfort ohne nennenswerte Vor- oder Nachteile. Leichte Unebenheiten stellen kein Problem dar, Schlaglöcher oder niedrige Bordsteinkanten von einigen Zentimetern oder mehr sollten jedoch vermieden werden. Auch der Scooter 4 Pro möchte auf möglichst guten Straßen gefahren werden.

Der Wendekreis (geschoben) beträgt lediglich 1,3 Meter, was den E-Scooter deutlich wendiger macht als den Niu KQi3 (hier im Test) oder den Eleglide Coozy.

Der Scooter 4 Pro von Xiaomi verfügt über drei wählbare Fahrmodi. Um zwischen ihnen zu wechseln, muss die zentrale Bedientaste unterhalb des Displays zweimal gedrückt werden. Ein einziger Klick aktiviert oder deaktiviert das Licht. Der „Fußgänger“-Modus ist eine Art Schiebehilfe, beispielsweise wenn der Roller bergauf geschoben werden muss. Die Geschwindigkeit ist hier auf wenige km/h begrenzt und der Roller reagiert eher gemächlich. Problem: Um den Motor zu aktivieren, muss man den Roller entweder kurzzeitig zügig schieben bzw. „starten“ oder einen Kickstart durchführen und gleichzeitig „beschleunigen“, um dann gleich wieder abzuspringen. Gerade bei der Schiebeunterstützung wäre es deutlich komfortabler, wenn der Motor zumindest in diesem Modus aus dem Stand gesteuert werden könnte. Im „Standard“-Modus ist die Höchstgeschwindigkeit auf 20 km/h (~12 mph) begrenzt und auch die Beschleunigung wirkt etwas entspannt. Im „Sport“-Modus geht es direkt zur Sache. Der Xiaomi Scooter 4 Pro zeigt in diesem Modus eine wirklich sportliche Beschleunigung und erreicht hier auch seine (gesperrte) Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h (~15 mph). In Deutschland wird der Roller aufgrund der geltenden Vorschriften auf 20 km/h gedrosselt.

Mit der Tempomatfunktion des Rollers konnten wir uns im Test nicht anfreunden. Theoretisch, zumindest laut App, lässt sich der Hebel nach ca. 5 Sekunden konstantem Halten des Gashebels loslassen und anschließend ertönt ein längerer Piepton, und der Xiaomi-Scooter hält die Geschwindigkeit. Im Test funktionierte dies nur einigermaßen zuverlässig bei den modusabhängigen Höchstgeschwindigkeiten, also 20 und 25 km/h (~12 & 15 mph). Um eine frei gewählte Geschwindigkeit darunter fixieren zu können, bedurfte es schier endloser Geduld. So wurde die Geschwindigkeit nach dem Piepton immer wieder nicht gehalten und es dauerte jeweils zig Versuche, die Geschwindigkeit wieder einzubuchen. Bei leichten Steigungen oder unebenen Straßen gelang es uns überhaupt nicht, den Tempomaten zu aktivieren.

Die Eckdaten des Scooter 4 Pro versprechen auf dem Papier viel Spaß: 700 Watt Maximalleistung (350 W Nennleistung), 20 % Steigfähigkeit und 25 km/h Höchstgeschwindigkeit sollen es laut Xiaomi sein . Und tatsächlich ist der Xiaomi-Scooter zumindest im Sportmodus durchaus sportlich unterwegs. Wir verwenden dies auch für alle folgenden Tests. Da der Roller nur einen Kickstart ermöglicht, messen wir die Beschleunigung ab 5 km/h (~3 mph) und vergleichen sie mit bereits getesteten E-Scootern. Angegeben ist der Durchschnitt aus 5 Messungen. In Klammern steht das jeweilige Fahrergewicht und die Außentemperatur zum Zeitpunkt des Tests.

Den Kurzstreckensprint von 5 auf 15 km/h (~3 bis 9 mph) absolviert der Xiaomi Scooter 4 Pro in 2,4 Sekunden und ist damit schon etwas schneller als der Mi Scooter 3 aus dem Hause selbst oder der Eleglide Coozy . Im Vergleich der Beschleunigung von 5 auf 20 km/h wird die gebotene Leistung deutlich sichtbar: Der Scooter 4 Pro knackt diese Marke in nur 3,6 Sekunden, während der Mi Scooter 3 hier 5,1 Sekunden benötigt Niu KQi3 Max ebenfalls 5,1 Sekunden und der Eleglide Coozy 5,2 Sekunden. Die Schallmauer von 25 km/h (~15 mph) fällt nach 7,1 Sekunden.

Auch der Scooter 4 Pro könnte eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und mehr erreichen, allerdings sprechen meist fehlende Einstellmöglichkeiten und örtliche Vorschriften dagegen. Auch bei hohen Geschwindigkeiten besteht – wie bei allen Rollern – eine erhebliche Unfallgefahr.

Die Steigungsleistung gibt Xiaomi mit bis zu 20 % an. In unserer Testrunde können wir dem Xiaomi Scooter 4 Pro eine deutlich bessere Leistung im direkten Vergleich mit dem Eleglide Coozy attestieren. Während der Eleglide-Roller bei einer Straßensteigung von etwa 10-15 % in die Knie geht, also die Geschwindigkeit abnimmt, kann der Xiaomi 4 Pro eine konstante Fahrt aufrechterhalten. Nicht zu steile Straßenabschnitte lassen sich mit dem Xiaomi-Roller somit problemlos bewältigen.

Das Bremssystem des Xiaomi E-Scooters besteht aus einem Dual-Bremssystem, das sich aus einer mechanischen Scheibenbremse am Hinterrad (130 mm/~5 Zoll) und der elektromotorischen Bremse am Vorderrad (Xiaomi: „regenerative“) zusammensetzt Antiblockiersystem"). Die beiden unabhängigen Bremsmechanismen sind für die Zulassung in verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland, entscheidend.

Wir testen die Bremsleistung des Rollers auf trockener, ebener Straße bei einer Temperatur von rund 10 Grad Celsius, das Gewicht des Fahrers lag bei rund 70 Kilogramm. Angegeben ist jeweils der Mittelwert aus 5 Messungen. Den Stopp erreichen wir aus 15 km/h (~9 mph) nach durchschnittlich 2,4 Metern (~8 ft), eine Vollbremsung bei 20 km/h (~12 mph) bringt den Xiaomi-Scooter nach 3,9 Metern zum Stehen ( ~13 Fuß). Für eine Bremsung bei 25 bis 0 km/h (~15 bis 0 mph) werden 6,2 Meter (~20 ft) benötigt. Im Vergleich zu anderen getesteten Rollern platziert sich der Testroller im Mittelfeld. Der Niu KQi3 Max, der über zwei mechanische Scheibenbremssysteme verfügt, verzögert deutlich kraftvoller und benötigt dadurch weniger als die Hälfte des Bremsweges des Scooter 4 Pro. Allerdings ist das Bremssystem im Eleglide Coozy sichtlich schlechter.

Nach Dutzenden Testrunden stellen wir zudem ein recht direktes Ansprechverhalten der Bremse fest. Direkt im Sinne eines relativ geringen Spielraums zwischen leichter Verzögerung und Vollbremsung. Wir wurden mehrmals von ungewollten starken Verzögerungen überrascht, die den Fahrer nicht unvorbereitet treffen sollten. Vorsicht ist hier vor allem vor dem Abbiegen geboten, wenn ggf. Handzeichen gegeben werden müssen. Ein starkes Bremsen mit einer Hand ist kaum zu bewältigen.

Xiaomi gibt für den Scooter 4 Pro eine Reichweite von bis zu 55 km an. Erfreulicherweise werden hier auch die zugrunde liegenden Testbedingungen zumindest teilweise offengelegt: Fahrzeugzuladung: 75 kg (~165), Geschwindigkeit 60 % der Höchstgeschwindigkeit. Unter Fahrzeuglast versteht man das Gewicht des Rollers plus Fahrer, was in diesem Fall etwa 58 kg (~128) Fahrergewicht betragen würde. 60 % der Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h wären 15 km/h (~15 und 9 mph). Als wichtiger Faktor wäre auch die Umgebungstemperatur zu nennen, die im Xiaomi-Test vermutlich bei angenehmen idealen 20-25 °C (68-77 °F) lag, aber leider nicht erwähnt wird. Es überrascht nicht, dass es sich bei dieser Reichweite um einen äußerst optimistischen Wert handelt, der im praktischen Einsatz kaum erreichbar ist, wie es bei den meisten anderen Rollerherstellern und Akkulaufzeitangaben von Elektrogeräten der Fall ist. Deshalb haben wir den Scooter 4 Pro unserem praktischen Laufzeittest auf unserer Testrunde sowie einer Indoor-Messung auf dem Rollständer unterzogen. Aufgrund der herbstlichen Temperaturen zum Zeitpunkt der Tests sind die Ergebnisse nur bedingt mit Messungen unter anderen Umgebungsbedingungen vergleichbar.

Unsere Testrunde führte über eine Strecke von 10 Kilometern über überwiegend flaches Gelände auf einer Asphaltstraße in gutem Zustand. Das Gesamtgewicht des Fahrers betrug 70 kg (~154), die Außentemperatur 9 °C (48 °F), die Durchschnittsgeschwindigkeit 19,4 km/h (~12 mph). Unter diesen Umständen mussten wir 123,4 Wattstunden verbrauchen bzw. nachladen. Dies entspricht einem Verbrauch von 12,3 Wattstunden pro Kilometer, ohne eventuelle Ladeverluste. Die theoretische maximale Reichweite unter Berücksichtigung der Ladeverluste beträgt unter den getesteten Bedingungen 41,9 Kilometer. Unsere Messung am Rollständer mit standardisierten Einstellungen (70 kg, 20 °C, 20 km/h, 10 Km/~). 154 lb, 68 °F, 12 mph, 6,2 mi) zeigt einen Verbrauch von 10,3 Wh. Die theoretische Reichweite unter diesen Bedingungen: 49,4 Kilometer.

Da Xiaomi den Scooter 4 Pro mit seinem Brems-Rekuperationssystem zur Erhöhung der Reichweite bewirbt, haben wir uns eine zweite spezielle Testrunde, diesmal mit einem kurzen steilen Anstieg am Start und einer längeren Bergabstrecke gegen Ende, angeschaut und eine protokolliert Runden Sie jeweils eine Runde mit den Energierückgewinnungseinstellungen „Niedrig“ und „Hoch“. Aufgrund der Jahreszeit war die Außentemperatur diesmal jedoch relativ niedrig (5° C/41 °F) und wir starteten mit voll geladener und warmer Batterie. Wir haben einen Verbrauch von 98 Wh in der Erholungseinstellung „Niedrig“ und 103 Wh in der Einstellung „Hoch“ gemessen. Einen wirklichen Vorteil hinsichtlich höherer Energierückgewinnung und Reichweitensteigerung können wir im Test nicht feststellen, allerdings gibt es je nach Einstellung einen Unterschied in der spürbaren Verzögerung des Rollers. Ein Fahren ausschließlich mit der Bremsleistung der Rekuperation („One Pedal Driving“) ist allerdings nicht möglich.

Das mitgelieferte Netzteil verfügt über ein etwa 3 Meter langes Anschlusskabel und eine Ausgangsleistung von etwa 70 Watt. Ein schönes Detail ist der magnetische Ladeanschluss. Als Dauer für einen Ladevorgang von 0-100 % können wir 450 Minuten bzw. 7,5 Stunden erfassen. Wir haben in dem Zeitraum 509 geladene Wattstunden gemessen, was bei einer Kapazität von 446 Wh einem Ladungsverlust von etwa 14 % entspricht.

Nach unzähligen Kilometern mit dem Xiaomi Electric Scooter 4 Pro ist unser Eindruck eher positiv, auch wenn es im Detail noch viel Luft nach oben gibt. Angesichts des Oberklassepreises von deutlich über 700 Euro, den Xiaomi für das 4 Pro verlangt, wurden unsere zugegebenermaßen hohen Erwartungen nicht immer erfüllt.

Aber der Reihe nach: In puncto Design, Verarbeitung und Stabilität lässt der Xiaomi-Scooter keine Zweifel aufkommen. Zudem fährt sich der Roller sehr gut, reagiert agil und direkt und kann auch solide Bremswerte erzielen. Entscheidend für potenzielle Kunden in Deutschland: Der Scooter 4 Pro verfügt über eine Straßenzulassung und kann hier legal genutzt werden. In diesem Fall ist die Höchstgeschwindigkeit jedoch auf 20 km/h (~12 mph) begrenzt, anders als in Österreich, wo der Roller legal mit bis zu 25 km/h (~15 mph) Höchstgeschwindigkeit verkauft und betrieben werden darf. Angesichts des leistungsstarken Motors könnte der Roller sogar darüber hinausgehen, laut unserem Test sehen wir jedoch deutlich die Komfortzone, wenn wir den Roller im Bereich von 20-25 km/h fahren.

Weniger zufrieden sind wir mit dem Tempomaten, der im Test unzählige Male seinen Dienst verweigerte. Das kann vor allem auf längeren Fahrten zu unnötigem Frust führen und wird dem Preisniveau des Scooter 4 Pro keineswegs gerecht. Auch das Ansprechverhalten der Bremsen könnte verbessert werden. Hier würden wir uns etwas mehr Spielraum wünschen, um ein sanftes Bremsen zu ermöglichen.

Keine Frage, der Xiaomi Scooter 4 Pro macht richtig Spaß. Dennoch gibt es Raum für Verbesserungen.

Hinsichtlich der Reichweite sehen wir bei entsprechenden Temperaturen und Fahrprofil etwa 40 bis 45 Kilometer als realistisch an. Die von Xiaomi beworbene Energierückgewinnung beim Bremsen könnte einen leicht positiven Effekt haben, war in unserem Test aber nicht wirklich messbar. Von der Herstellerangabe „bis zu 55 km“ werden wir wohl Abstand nehmen.

Für Nutzer mit höheren Ansprüchen an die Reichweite könnte der Scooter 4 Pro dennoch eine interessante Option sein, allerdings ist die zusätzliche Reichweite mit einem hohen Preis verbunden. Wenn Sie mit einer Reichweite von etwa 20 km auskommen, sollten Sie sich vielleicht alternative Modelle von Xiaomi ansehen, wie zum Beispiel den Mi Scooter 3, den wir ebenfalls getestet haben.

Xiaomi listet den Scooter 4 Pro auf der eigenen Website mit einem Preis von 749 Euro auf. Bei Amazon ist der E-Scooter derzeit für 789 Euro erhältlich.

Achtung: Die Vorschriften zum Betrieb eines E-Scooters sind vom jeweiligen Land abhängig und können teilweise stark variieren. In jedem Fall sollten Sie sich vorab informieren. Alles Wissenswerte finden Sie hier: AT, DE, CH

Befund: Das vorliegende Prüfmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einer von ihm beauftragten Stelle zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Ein Einfluss des Leihgebers auf den Testbericht bestand nicht, der Hersteller erhielt vor der Veröffentlichung keine Version des Testberichtes. Eine Pflicht zur Veröffentlichung bestand nicht.

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